Berlin bekommt neue Behörde für Flüchtlinge – LaGeSo verliert Kompetenz
Wie die Berliner Morgenpost berichtet, soll es im Land Berlin eine neue Behörde für die Organisation der Flüchtlingssituation in der Stadt erhalten. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) würde dann seine bisherige Kompetenz verlieren.
Ein längst überfälliger Schritt. Die Bilder, die vom LaGeSo in die Welt gelangt sind, waren für Deutschland und natürlich vor allem Berlin eine wahre Peinlichkeit. Überforderung und ein unzumutbares Chaos waren zu sehen. Es ist nur zu hoffen, dass die neue Behörde die Lage besser im Griff haben wird als das LaGeSo. Überhaupt scheint es gegenwärtig in Berlin nicht optimal in der öffentlichen Verwaltung zu laufen. Schon lange vor der Flüchtlingskrise begann das Chaos in den Bürgerämtern, in denen zeitnahe Termine kaum möglich sind.
LaGeSo, Bürgeramt & Co.: Gute Verwaltungsorganisation wichtig
Ob im LaGeSo oder im Bürgeramt: überforderte Behörden schaffen Unzufriedenheit – einerseits bei den betroffenen Bürgern, andererseits bei den Mitarbeitern. Die Bewältigung des Flüchtlingsansturms ist wohl gegenwärtig eine vordringliche Aufgabe in unserer Stadt. Wir freuen uns über die Offenheit, mit der viele Flüchtlinge in Deutschland empfangen werden. Gerade eine Großstadt wie Berlin bietet den „Newcomern“ viele Chancen. Umso wichtiger ist es, dass Verwaltungsstrukturen die Offenheit der Bürger und den Élan vieler Flüchtlinge nicht zum Erliegen bringt.
Wir hoffen, dass sich viele Flüchtlinge gut in Deutschland integrieren und hier eine neue Heimat finden können. Hierzu gehört auch, dass ihre Angelegenheiten von den Verwaltungen wie das LaGeSo schnell erledigt werden, sie eine menschenwürdige Unterkunft erhalten und durch das Erlernen der deutschen Sprache, durch Arbeit oder durch Schul‑, Berufs- und Universitätsausbildung in unsere Gesellschaft integriert werden. Die Arbeit der vielen ehrenamtlichen Helfer ist hier ganz beachtlich. Das betrifft nicht nur die Helfer, die unmittelbar am LaGeSo helfen. Auch viele andere Initiativen in der Stadt zeigen erfreuliches Engagement. So hat der 1. FC Union Berlin einen ehemaligen Supermarkt als Flüchtlingsunterkunft zur Verfügung gestellt. Die Evangelische St. Laurentius Kirchengemeinde Köpenick versucht, den Flüchtlingen dort vor Ort zu helfen und ein gutes Miteiander zu schaffen.
Die Flüchtlingskrise hat gezeigt, dass es in Deutschland überall ein großes Potential für die aktive Zivilgesellschaft gibt. Das stimmt hoffnungsfroh.